Ich prokrastiniere. Sprechen Sie das mal: „Ich proka…
prokratz…
po…kratz…“ – Äh, nun ja, auch so kann man sich beschäftigen, wenn man gerade etwas vor sich herschiebt. Doch zum Glück kommt der Begriff „prokrastinieren“ nicht von diesem uneleganten Zeitvertreib, sondern aus dem Englischen (sagt da noch jemand was gegen Anglizismen?). Es ist das derzeit angesagte Fremdwort für die leidige Angewohnheit, Dinge aufzuschieben. Wenn man es auszusprechen schafft, klingt „prokrastinieren“ deutlich cooler als „Ich trödel rum“, oder „Ich drücke mich mal wieder“.
Es ist ein tolles Wort, noch toller, als man erst denkt, und zwar gerade weil es so schwer auszusprechen ist. Wenn es nämlich dann mal jemand fehlerfrei über die Lippen bringt –
„Was machst du grade?“ – „Ich prokrastiniere“
– dann klingt das doch sowas von souverän und gekonnt. Da hat jemand sein Leben im Griff, zweifellos.
(Juni 2009)
Ein Gedanke zu “Ein tolles Wort: Prokrastidingsda”
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